Freitag, 4. Januar 2008

Zurück in Hyderabad

Seit Dienstag sind wir wieder zurück in Hyderabad. Nachdem ich noch einmal ausgiebig mit Beate shoppen war, ist sie heute wieder zurück nach Deutschland geflogen... noch 57 Tage und ich komme auch wieder zurück. Unsere Reise durch Indien war sehr schön und interessant, aber auch sehr anstrengend. Wir sind am 19. Dezember gestartet und haben den Nachtzug nach Hospet genommen. In der Sleeper Klasse konnte ich erstaunlicherweise recht gut schlafen. Am nächsten Morgen sind wir dort angekommen und haben eine Autoricksha zum 30 Minuten entfernten Hampi genommen. In Hampi angekommen wollte man uns gleich ein Hotel andrehen. Zum Glück wussten wir, dass es auf der anderen Flussseite schöne und günstige Hotels gibt, also haben wir den Fluss überquert und haben tatsächlich ein ruhiges und im Grünen gelegenes Hotel gefunden. Im Nachhinein war dies das schönste und angenehmste Hotel auf unserer Reise. Hampi ist toll, die Tempel sind interessant und wenn man sich einen Scooter mietet sind auch die Distanzen zwischen den Tempeln locker zu überwinden. Nach 2 Tagen Tempelbesichtigung und einem gehörigen Sonnenbrand auf der Stirn sind wir dann morgens zwischen 4 und 5 Uhr abgereist. Auf dem Weg zum Zug hat unser Ricksha Fahrer noch einen Inder angefahren, zum Glück ist dabei nichts schlimmeres passiert. Unser Zug nach Goa hatte leider 2 Stunden Verspätung, wir sind also erst gegen Mittag in Madgao angekommen. Von dort sind wir mit dem Bus über Panaji nach Candolem gefahren, wo wir bei bekannten von Lena wohnen konnten. Nach der anstrengenden Fahrt nach Candolem hatten wir uns die 5 Tage Strandurlaub verdient. Leider ist Candolem von Britischen Pauschalurlaubern überlaufen und zwischen Dezember und Januar sind die Preise für Unterkünfte gigantisch. Eigentlich war es geplant eine Nacht in einer Hütte direkt am Strand zu verbringen, leider Kostete dies über 3000 Rupien pro Nacht und Person, also haben wir darauf verzichtet. Auch bei den Bekannten von Lena war es schön. Sie haben uns mit Tips über die schönsten und ruhigsten Strände versorgt. Da wir uns wieder Scooter gemietet hatten, waren wir mobil und konnten die Strände auch erreichen. Am letzten Tag waren wir an meinem Lieblingsstrand; er ist nicht einfach zu erreichen, also ist der Strand eher ruhig. Der Strand ist sehr sauber und flach abfallend, auf der einen Seite befindet sich das Meer und nach hinten hin liegt ein Süsswassersee. Man kann also aus dem Meer gehen, 20 Meter über den Strand laufen und direkt in den See springen. Hinter dem See hat es dann noch einen kleinen Djungel. Für meinen Geschmack war dieser Strand fast perfekt. Die 5 Tage in Goa vergingen viel zu schnell; am letzten Tag sind wir noch auf einen Markt gegangen bevor wir wieder mit dem Nachtzug nach Keralla, genauer gesagt Cochin, gefahren sind. Cochin war nur ein Zwischenstop für uns, da wir eine Backwater Tour eingeplant hatten. Dazu sind wir mit dem Bus nach Allepey gefahren. Gegen 4 Uhr sind wir dort auch endlich angekommen und stellten fest, dass auch dort Hochsaison ist und eine Eintagestour mit dem Hausboot über 3000 Rupien pro Person gekostet hätte. Dies hat uns überzeugt direkt weiter nach Kollam zu fahren, da es dort anscheinend schöne Strände zum Baden gibt. Nach einer weiteren zweistündigen Busfahrt hatten wir unser Ziel Kollam erreicht. Inzwischen war es 10 Uhr und wir waren froh ein Hotelzimmer zu finden. Das Hotel war das Übelste auf der Reise: Kein Mosquito Netzt, mitten in der Stadt gelegen, nicht gerade sauber und mit 350 Rupien pro Nacht für die Leistung überteuert. Die Nacht war grauenhaft, wir wurden von Mosquitos attackiert und bekamen nur sehr wenig schlaf. Die ersten Tage in Keralla waren also nicht gerade angenehm. Am Nächsten Morgen suchten wir den hoch gepriesenen Strand auf. Dieser war zwar groß aber total vermüllt (wie so vieles in Indien) und Schwimmen war verboten. Nach dieser Erkenntnis und der Tatsache das wir Kollam mit Kovallam verwechselt hatten, sind wir abgereist und weiter nach Varkalla gefahren. Die 2 stündige Busfahrt verging schnell und nachdem wir endlich ein Hotel in Varkalle gefunden hatten konnte der nächste Strandurlaub beginnen. Allerdings war auch hier viel los und die Hotelsuche war nicht einfach. Dennoch: Varkalla ist schön! Die Hotels liegen auf einer Klippe direkt am Strand. Von den Hotels ist der Strand über Treppen erreichbar die die Klippe hinab führen. Varkalla ist touristisch und auf Deutsch und Schweizer speziallisiert. Es gibt Hotels zwischen 350 und 1600 Rupien. Mit 600 Rupien für unser Hotelzimmer haben wir uns also noch im Mittelfeld bewegt (ich fand es trotzdem teuer für Indien). Die zwei Tage in Varkalla gingen viel zu schnell herum. Wir hatten erfahren, dass ein Zug von Varkalla direkt nach Cochin zurück fährt, da wir dort noch unsere heiss ersehnte Backwater Tour für sage und schreibe 550 Rupien (billig!) pro Person unternehmen wollten, beschlossen wir mit dem Zug zurück nach Cochin zu fahren. Leider hatten wir keine Sitzplätze reserviert und nur die Chairclass gebucht. Der Zug war überfüllt, in unseren Wagon konnten wir nicht einmal mehr einsteigen. Zum Glück konnten wir das Ticket noch schnell auf Sleeperclass upgraden (wofür wir 280 Rupien bezahlten) und hatten somit zumindest einen Platz in einem anderen Wagen.... auch wenn es nur ein Stehplatz neben der Toilette war. Die 4 Stunden Fahrt nach Cochin gingen irgendwie doch herum ( nach 3 Stunden bekamen wir einen Sitzplatz). Dort angekommen machten wir uns auf die Hotelsuche. Auch dies war nicht gerade einfach, denn Cochin, und im speziellen Fort Cochin wo die Lonely Planet Hotels sind, ist über Silvester gnadenlos überlaufen. Abgesehen von der Backwater Tour die sehr gut war und den Shows mit Tänzen aus Keralla, kann man sich Cochin sparen! Die Hotels waren gnadenlos überbucht, uns blieb also nichts anderes übrig als das letzte freie Hotelzimmer zu nehmen und es uns zu viert zu teilen. Der einzige Lichtblick in Cochin war die Backwater Tour, sie war interessant und entspannend. Ich kann die Tour die vom Touristenbüro an der Main Jetty oganisiert wird nur empfehlen. Die Tour ist geldbeutelschonend und gut! Silvester war hingegen übel. Da in Keralla Alkohol verboten ist und anscheinend an Silvester darüber hinweggesehen wird, waren viel Inder sehr betrunken. Beate wurde gegen Mitternacht mehrmals angegrabscht und hat sich sehr unwohl gefühlt. Nach einem spärlichen Feuerwerk und einer nicht gerade entspannten Atmosphäre am Strand, haben wir es vorgezogen uns auf unser Hotelzimmer zurück zu flüchten. Am Nächsten Tag sind wir abgereist und waren froh als wir mit dem Flieger in Hyderabad gelandet waren. Als Resümee kann ich nur sagen: In Keralla nicht zur Hauptsaison nach Allipey fahren, Silvester in Cochin meiden (evtl. wäre es in Varkalla über Silvester sehr schön gewesen) und Kollam nur zur Durchreise nutzen! Das war mein Indienurlaub ... Hampi, Goa und Varkalla in Keralla waren toll..... auch wenn Goa in der Hauptsaison für indische Verhältnisse total überteuert ist!